ATEX Kennzeichnung

Kennzeichnung

ATEX-Produktrichtlinie 2014/34/EU

Auf jedem Gerät ist eine Kennzeichnung gem. den Mindestangaben nach Anhang II Nr. 1.05 sowie die vorgesehenen Kennzeichnungen der angwandten Norm für die Zündschutzart deutlich und unauslöschbar anzubringen. Demnach muss die Kennzeichnung enthalten:

- Name, eingetragener Handelsname oder eingetragene Handelsmarke und Anschrift des Herstellers,
- CE-Kennzeichen (mind. 5 mm) und ggf. Kennnummer der beteiligten notifizierten Stelle
- Bezeichnung der Serie und des Typs,
- gegebenenfalls die Chargen- oder Seriennummer,
- Baujahr
- Gerätegruppe und Gerätekategorie

Ist ein Produkt mehreren Richtlinien unterworfen, die alle die Anbringung der CE-Kennzeichnung vorsehen, zeigt die Kennzeichnung an, dass das Produkt als mit den Bestimmungen aller dieser Richtlinien im Einklang stehend vermutet wird.

Beispiel Gas (elektrisches Gerät)
Kennzeichnung gem. Richtlinie 2014/34/EU					spezif. Kennzeichnung nach Norm
	1050		II	2G	Ex	d	IIB	T4	Gb		Ergänzungen und Bestimmungen gemäß Anwendungs-Norm
(1)	(2)	(3)	(4)	(5)	(6)	(7)	(8)	(9)	(10)	(11)	(12)

Beispiel Staub (nicht-elektrisches Gerät)
Kennzeichnung gem. Richtlinie 2014/34/EU					spezif. Kennzeichnung nach Normenreihe ISO 80036/37
			II	3D	Ex	h	IIIC	T130°C	Dc	-30≤Ta≤60°C	Ergänzungen und Bestimmungen gemäß Anwendungs-Norm
(1)	(2)	(3)	(4)	(5)	(6)	(7)	(8)	(9)	(10)	(11)	(12)

Erläuterungen

(1)

CE-Zeichen

Konformitätskennzeichen nach Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 765/2008, dass vom Hersteller vor dem Inverkehrbringen angebracht wird

nicht für Komponenten zulässig

(2)

Kenn-Nr.

Kenn-Nr. der notifizierten Stelle, die während der Phase der Herstellung beteiligt war (Kenn-Nr. wird den notifizierten Stellen von der Europäischen Kommission erteilt)

nicht für Modul B und
Modul A

(3)

Explosionsschutz
Kennzeichen

Spezielles Explosionsschutzkennzeichen gemäß Anhang II Nr. 1.0.5

Für Geräte, Schutzsysteme und Komponenten

(4)

Gerätegruppe

Gerätegruppe I:
Geräte zur Verwendung in Untertagebetrieben von Bergwerken sowie deren Übertageanlagen, die durch Grubengas und/oder brennbare Stäube gefährdet werden können

Gerätegruppe II:
übrige Bereiche

(5)

Gerätekategorie

Nach Anhang I der Richtlinie 2014/34/EU:

Gerätegruppe I		Gerätegruppe II
Kategorie M		Kategorie 1		Kategorie 2		Kategorie 3
1	2	G	D	G	D	G	D

Geräte, die sowohl für Gase/Dämpfe/Nebel´als auch für Stäube geeignet sind, dürfen mit der Kennzeichnung "G/D" versehen sein.

G = Gas

D = Staub

M = Bergwerk

(6)

Symbolkennzeichen

Ex:
Symbolkennzeichen,

-wenn eine oder mehrere Normen der Normenreihe EN 60079/ISO 80079 (Gas/D ämpfe) angewendet wurden.

- wenn eine oder mehrere Normen der Normenreihe IEC/EN 61241 /ISO 80079 (Staub) angewendet wurden.

(7)

Zündschutzart

A. Symbol für die verwendete Zündschutzart bei elektrischen Betriebsmittel

Zündschutzart	Gas/Dämpfe		Staub
Zündschutzart	Symbol	Norm	Symbol	Norm
Allgemeine Anforderungen	-	EN 60079-0	-	EN 61241-0
Erhöhte Sicherheit	e	EN 60079-7	-	-
Druckfeste Kapselung	d	EN 60079-1	-	-
Überdruckkapselung	px, py, pz	EN 60079-2	pD	EN 61241-4
Eigensicherheit	ia, ib, ic	EN 60079-11	ia, ib, ic	EN 60079-11
Ölkapselung	o	EN 60079-6	-	-
Sandkapselung	q	EN 60079-5	-	-
Vergusskapselung	ma, mb, mc	EN 60079-18	ma, mb, mc	EN 60079-18
Zündschutzart n	n	EN 60079-15	-	-
Schutz durch Gehäuse	t	EN 60079-31	t	EN 60079-31

B. Symbol für die verwendete Zündschutzart bei nicht-elektrischen Betriebsmittel

Zündschutzart	Gas/Dämpfe
Zündschutzart	Symbol	Norm
Grundlagen und Anforderungen	-	EN 13463-1
Schwadenhemmende Kapselung	fr	EN 13463-2
Druckfeste Kapselung	d	EN 13463-3
konstruktive Sicherheit	Ex h	ISO 80079-37
Zündquellenüberwachung	Ex h	ISO 80079-37
Flüssigkeitskapselung	Ex h	ISO 80079-37

(8)

Explosionsgruppe

Unterteilung der Gase in Explosionsgruppen:

Gas-Explosionsgruppe	Typische Gase
I	Metan
IIA	Propan
IIB	Ethylen
IIC	Wasserstoff

Die Explosionsgruppe I gilt für Geräte unter Tage.
Insbesondere für die Zündschutzarten "d", "i", "nC" und "nL" ist diese Unterteilung vorgeschrieben und in der Kennzeichnung mit anzugeben.

Staub-Explosionsgruppe	Typische Gase
IIIA	brennbare Flusen
IIIB	nicht leitfähiger brennbarer Staub; spez. elektr. Widerstand > 1000 Ohm
IIIC	leitfähige und brennbare Stäube; spez. elektr. Widerstand < 1000 Ohm

Entsprechend der Zündfähigkeit (IEC 60079-3) und das Zünddurchschlagvermögen (definiert über die Grenzspaltweite nach IEC 60079-1) werden die Gase in Explosionsgruppen eingeteilt. Die Gefährlichkeit der Gase nimmt von der Gruppe II A nach II C zu

(9)

Temperaturklasse

Zuordnung der Gase und Dämpfe nach deren Zündtemperaturen in Temperaturklassen

Temperaturklasse	Temperaturbereich der Gemische	zulässige Oberflächen- temperatur	Gase
T1	> 450 °C	450 °C	I: Methan IIA:Aceton, Ammoniak, Methan, Methanol, Propan, Tuluol IIB:Stadtgas IIC:Wasserstoff
T2	> 300 bis ≤ 450 °C	300 °C	IIA:Ethylalkohol, n-Butan IIB: Ethylen IIC:Acetylen
T3	> 200 bis ≤ 300 °C	200 °C	IIA:Ottokraftstoffe, Dieselkraftstoffe, Heizöle IIB: Schwefelwasserstoff
T4	> 135 bis ≤ 200 °C	135 °C	IIA:Acetaldehyd, Ethyleter
T5	> 100 bis ≤ 135 °C	100 °C	-
T6	> 85 bis ≤ 100 °C	85 °C	II C:Schwefelkohlenstoff

Gemäß den in der Kennzeichnung angegebenen Temperaturklasse werden explosionsgeschützte Betriebsmittel in ihren Oberflächentemperaturen so ausgelegt, dass eine Oberflächentemperaturzündung ausgeschlossen wird.
Betriebsmittel, die einer höheren Temperaturklasse entsprechen z. B. T5, sind auch für Anwendungen zulässig, bei denen eine niedrigere Temperaturklasse gefordert wird z. B. T2.

Stäube:
Bei Stäuben wird statt der Temperaturklasse die maximal zulässige Oberflächentemperatur (°C) des Betriebsmittels angegeben.. z. B. T130°C

Die Einteilung von Stäuben Temperaturklassen gibt es nicht, da bei Stäuben ein Sicherheitsabstand zwischen der Oberfächentemperatur und der Zündtemperatur einzuhalten ist.

(10)

Equipment Protection Level (EPL)

Geräteschutzniveau	Gas	Staub	Gerätekategorie
Geräteschutzniveau "a": sehr hoher Schutzgrad und damit sehr hohes Maß an Sicherheit	Ga	Da	1
Geräteschutzniveau "b": hoher Schutzgrad und damit hohes Maß an Sicherheit	Gb	Db	2
Geräteschutzniveau "c": normaler Schutzgrad und damit normales Maß an Sicherheit	Gc	Dc	3

(11)

Umgebungstemperatur

Wenn das Gerät nicht im Bereich der Umgebungstemperatur (von -20°C bis +40°C gem. ISO 80079-36) betrieben wird, muss die Kennzeichnung entsprechend mit den Angaben der zul. Umgebungstemperaturbereiches angegeben werden
z. B. -25 <Ta<+60°C

(12)

Ergänzungen nach Anwendungs-Norm

Weitergehende Kennzeichnungen die sich aus der angewendeten Norm ergeben wie z. B.

X:Falls auf spezeielle Anwendungsbedingungen in der Betriebsanleitung hingewiesen wird z. B. hinsichtlich der Temperaturen

U:für Ex-Bauteile nach EN 60079-0

Angaben, die sich aus der Zertifizierung des Herstellers ergeben:
- Kennzeichnung der notifizierten Stelle
- Jahr der Ausstellung
- Zertifikat-Nr.

Angaben bei nicht-elektrischen Geräte nach ISO 80079-36/37:
- Angaben zu der Umgebungstemperatur, falls von Norm-Temperaturen abweicht
- besondere Bestimmungen hinsichtlich der max. Oberflächentemperatur
- besondere Bestimmungen hinsichtlich der Zündschutzart